Ausgabe 1 vom 02.10.2020

Newsletter


Ausgabe 1 vom 02.10.2020

Thema: Interview mit Dr. med. Lothar Müller – Onkologe und Leiter des Studienzentrums UnterEms, zu klinischen Studien in der Krebstherapie.

Studienzentrum UnterEms

In Studienzentrum UnterEms werden seit vielen Jahren onkologische Patienten im Rahmen von klinischen Prüfungen behandelt und betreut. Das Studienzentrum UnterEms bietet somit den Patienten aus der Region die Möglichkeit, an einer innovativen Therapie und engmaschigen Betreuung teilzunehmen.


Dr. Müller, wie lange führen Sie bereits Studien durch?

Seid über 30 Jahren, meine erste Studie war die Zulassungsstudie von Irinotecan beim kolorektalen Karzinom.

Warum führen Sie Studien durch?

Die Behandlung im Rahmen einer klinischen Studie gewährleistet eine sehr gute Kontrolle des Therapieablaufs durch die vielseitigen internen und externen Kontrollen durch die Sponsoren. Die externe Kontrolle und die Auswertung der Daten haben eine enorm wichtige Bedeutung für eine künftige Zulassung der Substanzen sowie für eine potenzielle Änderung der Therapieleitlinien.

Welchen Mehrwert haben Patienten von einer Studienteilnahme?

Die Patienten erhalten die Möglichkeit auf eine neuartige und evtl. effektivere Therapie. Dies können neuartige Substanzen, Therapie-Schemata oder eine neue Kombination aus bereits zugelassenen Medikamenten sein.

Welche der bei Ihnen durchgeführten Projekte war ein Meilenstein in der Onkologischen Versorgung?

Bendamustin+ Rituxinab bei follikulären Lymphomen, FOLFIRINOX bei Darmkrebs mit einer Mutation im BRAF Gen, Obinutuzumab bei CLL, die erste Chemotherapie-freie Therapiemöglichkeit.

Der Fachärztemangel im ländlichen Gebiet nimmt weiterhin zu. Was hat Sie dazu bewogen sich in Ostfriesland im ambulanten Bereich niederzulassen?

Der Hauptgrund war, universitäre Medizin auch in Ostfriesland zu ermöglichen.